Der 2. interdisziplinäre Kongress "Mensch und Tier" fand vom 25. bis 27. September 2008 in Berlin an der Humboldt-Universität mit rund 300 TeilnehmerInn und 40 ReferentInnen statt. Der Kongress wurde gemeinsam veranstaltet von der Humboldt-Universität zu Berlin, der Freien Universität Berlin, der Charité Berlin, den beiden IEMT aus der Schweiz und Österreich und dem Forschungskreis Heimtiere in der Gesellschaft.
Die Veranstaltung widmete sich besonders Themen, die den Beitrag und die Bedeutung der Tiere für die Gesundheit des Menschen behandeln und Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung sind. Es wurden vorrangig aktuelle Ergebnisse aus Medizin, Psychologie, Pflegewissenschaften und Pädagogik präsentiert und in zahlreichen Workshops vertiefend diskutiert.
Projektvorstellungen verschiedener tiergestützter Aktivitäten und Initiativen rundeten das Kongressprogramm ab.
Am Donnerstag vor dem Kongress fand erstmals ein Fortbildungstag in Kooperation mit der tiermedizinischen Fakultät der Freien Universität Berlin statt. In insgesamt 14 Seminaren informierten Tierärzte und Experten aus dem Bereich des Managements über spezielle Themen rund um das Tier, Rechtsthemen sowie Managementfragen.
Während der (anstrengenden) 3 Tage, die straff organisiert und diszipliniert durchgeführt wurden, galt es für mich eine riesige Fülle von Informationen zu konsumieren und verarbeiten. Nach mehr als 2 Jahren intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema tiergestützte Therapie im Seniorenbereich waren mir viele der Informationen allerdings meist nicht neu.
Auf dem Kongress wurden alle Möglichkeiten der tiergestützten Interventionen angesprochen. Meiner Ansicht nach wurde der Unterschied von beruflich und sich ehrenamtlich in diesem Bereich engagierenden Menschen sehr deutlich.
Unabhängig ob von professionell oder ehrenamtlich arbeitenden Menschen in diesem Bereich: es wurde immer wieder der Wunsch nach einem Netzwerk / einer Plattform für den Austausch untereinander laut.
Natürlich gab es einen regen Austausch unter den Teilnehmern, insbesondere auch durch die angebotenen - sogar gesponserten - netten gemeinsamen Gesellschaftsabende, bei denen auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt war.
Genau dieser Austausch war es, den ich mir in erster Linie auch erhofft hatte. Hier im Norden Deutschlands wurden jetzt einige Adressen ausgetauscht und vielleicht schaffen wir es ja, wenigstens ein solches Netzwerk im kleinen Rahmen für uns hier im hohen Norden aufzubauen.
Nicht überraschend - immerhin war es eine Veranstaltung an einer Universität: Ein hoher Fokus wurde gesetzt auf die wissenschaftliche Untersuchung der Mensch-Tier-Beziehung. Das hat sicher nicht nur mich außerordentlich gefreut, da die Mensch-Tier-Beziehung überhaupt erst mit der Gründung der Delta Society in den USA 1977 eine größere Beachtung in der Öffentlichkeit erhielt.
Nachdem es gerade auch in den letzten 10 Jahren mehrere interessante Studien gegeben hat, hat nun auch die Forschung und Wissenschaft offensichtlich Interesse sich diesem Thema intensiver anzunehmen, obwohl natürlich eine Studie über die Mensch-Tier-Beziehung alles andere als einfach ist, da sie von unglaublich vielen Faktoren abhängig ist. Ich hoffe, es wird in den nächsten Jahren einige aussagekräftige Studien geben, dass wir in weiteren 10 Jahren vielleicht nicht mehr um Anerkennung dieser Arbeit insbesondere auch bei den Kranken- /Pflegekassen kämpfen müssen.....
Auf der Internetseite "Mensch-Tier-Kongress" finden Sie den Kongressrückblick 2008 sowie das umfangreiche Kongressprogramm, welches auch Zusammenfassungen diverser Vorträge beinhaltet. Auch befinden sich in dem Kongressprogramm jede Menge Internetadressen und Kontaktpersonen zu dem Thema Mensch-Tier-Beziehung, die Informationsrecherchen zu diesem Thema sicherlich vereinfachen können.